Amrum – eine Winterreise
Im Januar und Februar 2022 war ich für fast vier Wochen auf der Nordseeinsel Amrum, ein Naturerlebnis der besonderen Art. Die Eindrücke waren intensiv und vielfältig. Um das fotografische Ergebnis zur ordnen, habe ich mich entschieden, nach der ´Vier-Elemente-Lehre´ vorzugehen.
Das Anliegen, aus einer naturwissenschaftlichen und der Logik zugänglichen Weise die ´Natur´ zu verstehen, sich das Sichtbare und Unsichtbare zugänglich zu machen, es zu strukturieren und Zusammenhänge zu erkennen, Antworten auf die Fragen ´Warum?´ und ´Wieso?´ zu beantworten, ist ursprünglich keine ästhetische Vorgehensweise. Sie hilft dennoch, der auf einer entdeckenden und ergründenden Haltung beruhenden fotografischen Arbeit, eine sinnstiftende Perspektive zu ermöglichen.
Meine Fotos nehmen diese ´Elemente´ bei der Motivwahl und Bildwirkung auf, naturgemäß nicht in Reinform, sondern wie bei der ´Vier-Elemente-Lehre´ auch in der ihr zugrundeliegenden Verwobenheit.
Das Element „Wasser“ (Veränderlichkeit) bietet sich als Kategorie auf einer Nordseeinsel an. Die sichtbare wie unsichtbare Energie fasziniert mich immer wieder, das Kommen und Gehen von Ebbe und Flut spiegelt das menschliche Sein wieder und führt mich dazu, über den Sinn des menschlichen Lebens nachzudenken.
Die „Luft“ (Flüchtigkeit) deute ich als das hier im Winter vorherrschende Licht: Die Sonne steht tief und so ergeben sich wunderbare Pastelltöne und Spiegelungen, die im Zusammenhang mit Sand und Meer eine fast mystische Stimmung ergeben, in die ich gerne eintauche.
Das „Feuer“ als Zeichen von Energie und Umwandlung: Für mich ist dieses ´Element´ spürbar durch Wind und Stürme, die ich hier erlebt habe und den Sand, der diese Luftbewegungen sichtbar macht. Einen Sturm zu erleben fordert den Respekt vor der Natur ein und macht deutlich, dass Menschen nur ein Teil davon sind.
Die „Erde“ als das Feste und nicht Veränderliche: Dieses Element spiegelt sich für mich in den vielen Sandformationen und Strukturen, die sich gerade in Mulden und Dünen wiederfinden – vom Wind geformt und mit der Erde verbunden, manchmal mit geradezu mathematischer Präzision gestaltet. Ich bin immer wieder tief beeindruckt von der Schönheit der Natur – die Ästhetik scheint ihr innezuwohnen ...